Kanfanar
Auf einem Kalksteinplateau auf 284 m über dem Meeresspiegel gelegen, entlang des Limtals und neben der Bahnstrecke Pula–Ljubljana, dient Kanfanar als bedeutendes Verkehrsdrehkreuz, historisch bedingt durch die Eisenbahn und heute durch den Bau der Istrischen Ypsilon-Autobahn. Seine Bedeutung wird durch das Limtal weiter unterstrichen, das sich wie ein tiefer Einschnitt von der Höhle von Pazin im Norden bis zur Limbucht im Westen erstreckt und die Küsten- und Binnenbereiche Istriens verbindet.
Archäologische Funde zeugen von früher Besiedlung, wobei die Höhle des Heiligen Romuald im Lim hervorsticht. Es wird angenommen, dass der Heilige Romuald hier für eine Weile residierte, die Höhle als seine Behausung nutzend, nachdem er sich dem eremitischen Leben verschrieben hatte, nach dem Bau des Klosters in Kloštar.
Kanfanar ist das Zentrum eines Gebiets, das einst von der frühmittelalterlichen Stadt Dvigrad dominiert wurde, die sich in unmittelbarer Nähe des Limtals befindet. Zum ersten Mal im Jahr 879 n. Chr. erwähnt, bleibt Dvigrad ein Zeuge der reichen Geschichte der Istrischen Halbinsel, die ihre Wurzeln bis in die prähistorische Zeit zurückverfolgt, wobei ihr Name auf die Anwesenheit von zwei Städten in der Gegend hinweist. Heute zeugen seine Ruinen von tumultuösen historischen Ereignissen, darunter Konflikte zwischen Venedig und Österreich und Ausbrüche der Pest. Die Legende vom verborgenen Schatz von Henry Morgan verleiht der Gegend einen mystischen Charme und deutet darauf hin, dass der berühmte Pirat möglicherweise nahe Dvigrad Zuflucht gefunden hat und damit eine Spur in der lokalen Mythologie hinterlassen hat.
Die Gemeinde Kanfanar, im Herzen Istriens gelegen, bezaubert Besucher mit ihrem reichen kulturellen Erbe und der malerischen Natur. Sie ist bekannt für das Festival der istrischen Rinder - "Boškarin", das jeden letzten Samstag im Juli stattfindet, sowie für das "Fuži"-Nudelfestival, das der istrischen Pasta gewidmet ist.